Vom Mieter zum Eigentümer

Einkommensschwache Haushalte beim Erwerb von Wohneigentum stärken

Deutschland belegt bei der Wohneigentumsquote innerhalb der OECD den vorletzten Platz. Nur 42% der Bevölkerung sind in Deutschland Eigentümer einer Wohnimmobilie oder einer Eigentumswohnung. Etwas mehr als die Hälfte der Deutschen leben in Haushalten von Wohneigentümern. Die Quote ist darüber hinaus rückläufig. Das CDU Wahlprogramm benennt bezahlbares Wohneigentum als ein wichtiges Ziel, um gutes Wohnen in Stadt und Land zu ermöglichen. Als Instrumente werden im Wahlprogramm die Ausweitung des KfW-Wohneigentumprogramms für Familien, ein höherer Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer beim Erwerb von selbstgenutztem Wohnraum, ressourceneffizienter Bau von bezahlbarem Wohnraum und Mietkaufmodelle, vor allem für jüngere Personen, genannt. Diese Instrumente sind wichtige Bausteine, um die Lage am Wohnungsmarkt in den Griff zu bekommen.

Der kommunale Wohnungsbau muss hierzu vorangetrieben werden. Hier können die Kommunen entweder selbst mittels einer GmbH tätig werden, oder Aufträge über Ausschreibungen vergeben. Durch den Bau von Standarthäusern kann der Wohnungsbau auch relativ zügig und unkompliziert erfolgen. Das Entschlacken von Bauvorschriften wird den Ausbau von Wohnraum ebenfalls beschleunigen.

Die so entstehenden Wohnungen können von Menschen erworben werden, die nur über ein unterdurchschnittliches Einkommen verfügen. Hierbei müssen KfW-Darlehen mit 0,5% Zinsen und einer 20-jährigen Laufzeit genutzt werden, um für die nötige finanzielle Absicherung zu sorgen. Die Darlehen werden vom Bund organisiert bzw. mit einer Bürgschaft durch den Bund versehen.

Anhand eines Rechenbeispiels für eine 65qm-Wohnung mit drei Zimmern lässt sich verdeutlichen, warum dieses Modell zum Erfolg führen wird:

Der Kaufpreis je qm Wohnfläche liegt bei 7.000 Euro, der Gesamtpreis liegt dann bei 455.000 Euro. Hinzu kommen 5,5% Nebenkosten für Notar und Grundbucheintrag. Maklerkosten werden nicht berücksichtigt. Letztlich liegt der Gesamtpreis damit bei 480.000 Euro. Bei einem Zins von 0,5% p.a. plus 3% Tilgung liegt die monatliche Rate dann bei 1.400 Euro und die Restschuld bei 177.000 Euro. Bei einem Zins von 0,5% p.a. plus 2% Tilgung liegt die monatliche Rate bei 1.000 Euro und damit deutlich unter der Nettokaltmiete bei Erstvermietung eines Neubaus. Die Restschuld beträgt 278.000 Euro. Die Restschuld erscheint auf dem Papier noch recht hoch, allerdings ist mit einer deutlichen Entwertung aufgrund der Inflation zu rechnen.

Bei dieser Rechnung wurde das Hausgeld noch unberücksichtigt gelassen, was insofern  noch hinzukommen würde. Der Vorschlag könnte somit selbst in Ballungszentren wie München zum Erfolg führen. Ein großer Vorteil ist, dass einkommensschwache Haushalte verstärkt zu Eigentümern von Wohneigentum werden, ein Ziel, welches schon Ludwig Erhard formuliert hat. Im Gegensatz zu Vorschlägen anderer Parteien wird aktiv Wohnraum geschaffen, nämlich exklusiv für Einkommensschwache. Im Gegensatz zu diesen anderen Vorschlägen würde unser CDU-Vorschlag den Bevölkerungsgruppen auch tatsächlich helfen. Der Mittelstand würde außerdem die Gelegenheit bekommen, aktiv von der Niedrigzinsphase zu profitieren.